Abends ging es ins Nationaltheater, um das Theaterstück "Homo Empathicus" anzusehen. In dem Stück spielen vorrangig Jugendliche mit. Nach dem Theaterstück hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, mit zwei Darstellern aus Syrien und Marokko zu sprechen und Fragen zu stellen. So konnten die Jugendlichen mit ihnen über Vorurteile und Diskriminierung sprechen und eigene Erfahrungen im Umgang damit austauschen.
Von der Fahrt nach Buchenwald zur eigenen Radiosendung über aktuellen Antisemitismus
Am nächsten Tag fuhr die Gruppe in die Gedenkstätte Buchenwald. Auf einen Film folgte eine großartige Führung. Die Teilnehmenden konnten hier eine angemessene Heranführung an das Thema Nationalsozialismus, Verfolgung und Flucht erfahren. Die meisten wurden zum ersten Mal mit dem Thema konfrontiert. Der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald weckte großes Interesse bei den Jugendlichen, sich weiterhin mit dem Nationalsozialismus, der Geschichte Deutschlands, sowie Flucht und Verfolgung auseinanderzusetzen.
Gespräche über die Eindrücke unter den Jugendlichen und Betreuer_innen wurden am Abend geführt. In diesem Zuge fanden auch Gespräche über die aktuelle Antisemitismus-Debatte statt. Mit welchen Vorurteilen man behaftet ist, wenn man in ein neues Land kommt und wie man diese ablegen kann, wurde ebenfalls diskutiert. Über den Austausch mit dem aktuellen gesellschaftlichen Antisemitismus soll eine Radiosendung über das Projekt entstehen, die von den Jugendlichen selbst gestaltet wird.
Vor der Abreise am Freitagvormittag gab es eine methodische Reflexion der vergangenen Tage. Das rundum positive Feedback der Jugendlichen spricht für Fortsetzungen solcher Bildungsreisen, die den Jugendlichen eine ganz besondere Form der inhaltlichen Auseinandersetzung ermöglicht. Die Jugendlichen und die Betreuer_innen haben viel aus der Reise mitgenommen. Die gesamte Gruppe hat es sehr genossen, außerhalb der geregelten Gruppenzeiten Zeit miteinander zu verbringen.
Text: Jugendbildungsstätte Kaubstraße